Hallo zusammen
Die Expansionsgeschwindigkeit des Gesamtdurchmessers 2Vo eines Supernovaüberrests wie M1 kann über die Aufspaltung der Emissionslinien abgeschätzt werden. Siehe aktuelle Ausgabe des Spektralatlasses. Weil der Überrest transparent geworden ist sehen wir gleichzeit die rot verschobenen Emissionen der sich von uns wegbewegenden Hüllenteile und die blauverschobenen der sich auf uns zu bewegenden Abschnitte. Daher beträgt die Radialgeschwindigkeit die Hälfte von 2Vo.
Die Expansion der Planetarischen Nebel verläuft mit ca. 0 - max. 100km/s (Gurzadyan) im Vergleich zu den ca. 1800km/s bei SNR M1 wesentlich "gemächlicher". Dies ist jedoch relativ zu sehen. Unter den brisantesten "irdischen" Sprengstoffen bringt es Nitropenta gerade mal auf "schlappe" 8km/s!
Um diesen Effekt hier überhaupt sichtbar zu machen braucht es spektroskopisch hohe Auflösungen. Die Fachliteratur fordert ca. R 50'000. Der Nachweis gelingt jedoch auch mit SQUES, welcher bestimmt unter diesem Wert bleibt. Dafür müssen hier aber sämtliche "verfügbaren Register" gezogen werden - das heisst minimale Spaltöffnung von ca, 25mü,gerade noch passend zum 1x1 Pixelraster der Atik 314L+. Die Belichtungszeit ist bei diesen reinen Emissionslinienstrahlern kein wirkliches Thema. Lediglich 2x360 Sekunden (1x1 Binning) haben sich hier überraschenderweise für die Darstellung der Aufspaltung als ideal erwiesen, obwohl dabei die Linienintensität nur ein kleiner Bruchteil der Sättigung erreicht. Längere Belichtungszeiten zeigen deutlich schlechtere Ergebnisse.
Weitere interessante noch nicht geklärte Details. Die Intensitäten der blauverschobenen Peaks sind etws geringer. Lediglich die OIII Emissionen erscheinen aufgespalten. H alpha und H beta erscheinen normal. Ergebnisse siehe Grafik
Mit besten Grüssen
Richard
Literatur: Grigor A. Gurzadyan: The Physics and Dynamics of Planetary Nebulae, Springer Verlag